Angefressen und Liegengelassen (© adobestock)

Und um die Fische macht sich niemand Sorgen - Was heißt hier Big Five?

Die Medienberichte überschlugen sich förmlich, als der WWF jüngst über fünf Tierarten berichtet, die bei uns angeblich gefährdet seien. Die werden plakativ in diverse Aussendung als die „Big Five“ bezeichnet. Interessanter Weise ist kein einziger heimischer Fisch darunter, obschon von den 80 heimischen Fischarten alle gefährdet, viele von ihnen sogar stark bedroht sind. Das ÖKF FishLife fragt sich nun - sind Fische denn nicht schützenswert? 

Die Chronologie des Fischmordes

Die Ursachen der Bedrohungen der aquatischen Lebewesen sind vielfältig und reichen weit zurück. Eines haben dies gemein, sie sind vom Menschen ausgelöst. Es begann mit der Regulierungswut, alle Bäche, Flüsse und Ströme wurden begradigt, das Wasser damit möglichst schnell stromab geleitet. Durch diese Fehlentwicklung wurden Hochwasserereignisse häufiger und heftiger. Gleichzeitig setzte der Siegeszug der E-Werke ein. Alle Fließgewässer wurden aufgestaut und die Wanderstrecken der Fische versperrt. Dann begann die zivile Schifffahrt in den regulierten Strömen den Fischlaich und die Fischbrut durch die hohen Bugwellen zu zerstören. Die Fischbestände gingen rapide zurück, namhafte Wissenschaftler schätzen um minus 90%. Wo es früher Millionen von Fischen gab, findet man heute nur noch Tausende. Aber es kam noch schlimmer. Beginnend mit 1970 wurden die fischfressenden Prädatoren über allen Maßen gehegt und mystifiziert. Das gab den bereits stark angeschlagenen Fischbeständen den Rest.

Wasserkraftwerk - oftmals Fischfalle (© adobestock)

84% der Fischbestände in der Steiermark sind gefährdet

In dem Zusammenhang wollen wir auch die steirische Naturschutzzeitung „Natur & Land“ aus 2021 zitieren. Im Zusammenhang mit Diskussionen um den Fischotter hatte diese Zeitschrift festgehalten, 84% der Fischbestände in der Steiermark sind gefährdet.

Fischotter (© adobestock)

Zeit für klare Worte und vernünftiges Handeln

Daher ist es hoch an der Zeit klar auszusprechen. Die Fischfresser Kormoran, Otter, Reiher und Gänsesäger sind schon längst keine gefährdeten Arten mehr. Einzig und allein die Fische sind gefährdet. Wir erinnern an den Fischerschöpfungstag - heuer war dies der 26. Jänner.

Kann man da etwas tun?

Ja, man muss die fischfressenden Tiere genauso wie Fuchs, Dachs und Marder in die Jagdgesetze aufnehmen. Denn die Jägerschaft sorgt dafür, dass Räuber und Beute in der Natur ein Gleichgewicht haben. Selbstverständlich weigern sich die Jäger in der derzeitigen Rechtssituation die Verantwortung für Fischfresser zu übernehmen. Denn die von diesen Tieren verursachten Schäden an Wildgewässern und Aquakultur gehen in Millionen Euro. Würde das in die Kategorie Wildschäden fallen, so müssten die Jäger das bezahlen. Eine klare gesetzliche Regelung ist notwendig  

Bilder © adobestock

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