Schon eine Woche lang hatte ich die Wettervorhersage beobachtet und sah, dass gegen Ende der Woche ein Wetterhoch prognostiziert wurde. Ich hatte frei und ich wollte raus ans Wasser. Das kalte und nasse Wetter hatte ich satt. So freute ich mich schon sehr auf den einen oder anderen Fisch und bereitete mich möglichst gut auf eine Nacht am Hauswasser vor. Doch das dieses Abenteuer so einschlägt, hätte ich mir nicht erträumen lassen. Nach dem ersten kleinen Satzkarpfen konnte ich am späten Nachmittag einen Spiegler mit 13kg fangen. Nach kurzer Rücksprache mit meiner Freundin wartete ich auf sie für ein Fotoshooting. Sie war bereits mit Essen auf dem Weg zu mir. Während der Begrüßung kam der nächste Run. Verdammt, das Essen wird wohl noch warten müssen. Doch der Fisch hatte das Recht zu stören. Etwas über 14kg zeigte die Waage. Spätestens jetzt war mir klar, die Fische fressen! Zwei Top Fische! Schnell wurden die beiden Fische fotografiert und in ihr Element zurückgesetzt.
Ich konnte jetzt endlich essen. Die Nachspeise gelang mir nach Sonnenuntergang. Der Biss war nur ein paar Pieper, der Drill nicht weltbewegend. Jedoch stand der Fisch unten wie ein Stein und machte immer wieder heftige Kopfschläge. Da war mir klar, der konnte alles noch toppen. So war es dann auch. Auf 18,6kg kletterte der Zeiger hoch. Ein Freund kam dankenswerterweise vorbei und half mir beim Ablichten. Ich konnte also binnen sechs Stunden drei Fische über 13kg fangen. In diesem Wasser stehen zweistellige Fische nicht an der Tagesordnung. Die meisten guten Fische muss man sich hart erarbeiten oder aussitzen. Nebenbei fing ich noch ein paar Satzkarpfen und etwa eine Handvoll Fische bis 8kg.
An diesen Tag werde ich mich sicher noch lange erinnern. Tags darauf wechselte ich auf den kleineren Teich und wollte mit einem Freund für eine Nacht den Welsen nachstellen. Jedoch konnte ich es nicht lassen einen Spot mit einer Karpfenrute zu befischen. Viel Action hatten wir nicht. Die Welsruten blieben stumm. Nur der Karpfenbissanzeiger kreischte zweimal. Hier konnte ich einen alten Bekannten, den wunderschönen Halbzeiler, über den Kescher führen. Diesen Fisch habe ich bereits mit etwa 6kg das erste Mal gefangen. Über die Jahre ist er zu einem Top Fisch herangewachsen.